Zur Besinnung gekommen
"Nacht der Lichter" - Bereits das einladende Plakat mit den warmen Farben im Eingangsbereich des Katholischen Jugendwohnheims Bernhard Letterhaus regte einige der jungen Bewohner/innen dazu an, sich genauer zu erkundigen, was sich hinter der "Nacht der Lichter" verbirgt.
Das Kloster im französischen Taizé war manchen durchaus ein Begriff. Doch nicht nur sie, sondern auch Jugendliche aus nichtchristlichen Kulturen zeigten an dem Angebot der Katholischen Stadjugendseelsorge in Köln und somit auch des Jugendwohnheims Interesse, einen meditativen Abend in der Gemeinschaft vieler junger Menschen zu erleben.
So folgten sie "dem Stern" in die St. Agnes-Kirche im berühmten "Agnesviertel" in Köln-Nippes. Bereits unterwegs stimmte sich die gesamte Gruppe, begleitet von Frau Hensen - Daun,
der Lehrerin des Jugendwohnheims, auf den Abend ein. Wie von einem Magneten angezogen, bewegten sich Menschen in Scharen auf die Eingänge zu, um sich einen guten Platz zu sichern.
Bei der freundlichen Begrüßung bekamen alle eine Kerze und einen Gesangstext überreicht. Das gesamte Mittelschiff der Kirche war vollständig ausgeräumt und bot den vielen Gästen Bodensitzplätze. Im Altarraum leuchtete der Altar, umgeben von unzähligen brennenden Kerzenlichtern. Engagierte Jugendliche und Patres bemühten sich um die Logistik und das Wohl der Gläubigen. So baten sie die Anwesenden mit ihren mehrsprachigen Schildern um Ruhe.
Die Mühe lohnte sich. Es gab Momente der absoluten Stille, in denen sich die Menschen auf ihre Anliegen besinnen konnten. Diese Andacht fand ebenso in den Gesängen des Chors und der Gemeinde ihren unmissverständlichen Ausdruck. Die Lieder und Gebete ertönten in mehreren Sprachen, so dass der Geist und die Gemeinschaft aller Völker an diesem Abend deutlich zu spüren waren. Zwischenzeitlich entzündeten sich von Reihe zu Reihe die Kerzenlichter.
Somit gipfelte diese Wallfahrt, ohne als solche angekündigt worden zu sein, im sogenannten "Kreuzgang". Dabei konnten alle Anwesenden in den Altarraum kommen und ihre eigenen Anliegen oder stellvertretend für andere Menschen deren Not dem dort liegenden Gekreuzigten anvertrauen. Dieses Vertrauen erwiesen sie knieend gebeugt - vergleichbar mit der Gebetshaltung der Muslime - mit der Stirn das Kreuz berührend..
Zum Ausklang verharrten noch viele im Gebet und ließen die friedvolle Stimmung zu einem bleibenden Eindruck werden. Auch unsere Gruppe nahm die Gelegenheit wahr, sich vor dem Heimweg einzeln von einem Pater segnen zu lassen. Die Stärkung in Form von Lebkuchen und heißem Zitronentee sowie Informationen des Taizé - Projekts rundeten die "Nacht der Lichter" ab.
Auf dem Rückweg führte der Weg noch in eine kleine Pizzeria. wo die gewonnenen Eindrücke bei einem gemeinsamen Abendessen nachwirkten.
Der Bildbericht, der am nächsten Tag in der Tagespresse erschien, festigte bei den Bewohner/innen des Jugendwohnheims den Entschluss, gemeinsam oder auch allein weitere Jugendmessen zu besuchen.
Weitere Informationen:
Nacht der Lichter, Meditation und Besinnung in der Agneskirche (Bericht im Internetfernsehen) sowie der Pressebericht im Kölner Stadt - Anzeiger vom 08.11.2010, S. 26
